
Tor
Christoph Semmler
Anders als es der Name vermuten hatte Christoph Semmler bei Rot-Weiß Oberhausen keine Torchancen versemmelt, sondern bei der 3:5‑Niederlage beim FC St. Pauli eine schlechte Figur im RWO-Tor abgegeben. Danach antwortete er niedergeschlagen im DSF auf die Frage, warum sein Team verloren habe: »Weil wir heute ohne Torwart gespielt haben.« Oooooooh. Mehr Herzschmerz geht nur bei Hertha (vgl. Preetz, Michael).
Abwehr
Bastian Reinhardt
Ohne Worte: Basti Reinhardts neueste Praktikantenkolumne »Basti Backstage« auf HSV.de:
»(über Schalke) Trotzdem gewinnen die und gewinnen… Was geht da ab? Es wird höchste Zeit, dass der DFB hier ermittelt. Aber die Herren haben gerade andere Sorgen. Die interessiert im Moment nur, wer wem an die Pfeife wollte. Mal wieder typisch. Da wartet die ganze Welt auf den ersten Fußballspieler, der sich outet, da preschen die Herren Unparteiischen wieder dreist vor. Streber!! Aber lassen wir das – und jedem seine Vorlieben. Bleibt nur zu hoffen, die anderen „Refs“ halten sich in Zukunft zurück.
Nicht nur während der Spiele, auch danach. Wenn die Lawine noch weiter ins Rollen kommt, werden die Probleme erdrückend. Z.B. beim Nachwuchs. Nein, nicht untereinander. […] Und was dann? Dann werden wahrscheinlich Krug und Co. wieder reaktiviert werden müssen. Obwohl das eigentlich kein schlechter Gedanke ist. Hat mich schon immer gestört, dass Schiedsrichter auf dem Höhepunkt (ihrer Laufbahn) aufhören müssen. […] Aber das bleibt meine geringste Sorge. Viel wichtiger ist mir, das wir alle die nächsten Wochen erleben, ohne das auch noch pikante Filmchen des Geschehenen auftauchen. Das wären Bilder, die sich für die Ewigkeit in mein Gehirn fressen würden. Der E‑Mailverkehr ist mir da schon zuviel.«
Maik Franz
Schon vor dem Spiel in Hannover hatte der Frankfurter Verteidiger getönt: »Ich bin heiß wie ein Boxer.« In der letzten Runde der Nachspielzeit kam dann der K.o.: Gelb-Rot. »Maik muss den Mittelweg zwischen Aggressivität und Mannschaftssport finden«, plädierte Heribert Bruchhagen nach dem Spiel für eine Rückkehr von Faustkampf zum Fußball. Utopisch, denn wie Pizarro jagt Franz seinen eigenen Rekord: Dem 28-Jährigen fehlen nach je drei roten und gelb-roten Karten nur noch zwei Platzverweise, um zum legendären Jens Nowotny aufzuschließen.
Stuttgarter Defensive
Komplettes Ausschwärmen war angesagt. Als ob jemand den Stuttgartern vor dem Schalker 2:1 ein »Lauft um euer Leben!« zugerufen hätte, verließen die Schwaben ihren Sechzehner im Sprint. Heiko Westermann und Kevin Kuranyi standen plötzlich so einsam da wie die Klassenstreber mit Hornbrille und Achselnässe auf dem Schulball. Was beide nicht davon abhielt, den Schalker Siegtreffer einzutüten. Denn am Ende zählt nur der Erfolg – das wissen auch die Klassenstreber von früher.
Mittelfeld
Franz Beckenbauer
Nach der Kuschel-Offensive für Theo Zwanziger wollte die Lichtgestalt wohl nun wieder austeilen – wobei man bezweifeln kann, dass Beckenbauer Aussagen plant. Über Rene Adler brach der Kaiser den Stab: »Vor allen Dingen macht er Fehler, wenn er die in einer Schülermannschaft machen würde, würde man sagen: Such dir eine andere Sportart!« Den letzten Teil der Aussage hat Franz allerdings von Rudi Assauer abgekupfert. Außerdem legt sich Beckenbauer fest: Schalke wird nicht Meister. »Sollten die es wirklich schaffen, würde ich die Welt nicht mehr verstehen. Denn mit so einem Fußball kann man eigentlich nicht deutscher Meister werden.« Aber lieber Franz, es soll auch im deutschen Fernsehen Leute geben, die jahrelang nur dummes Zeug erzählen und trotzdem den Titel »TV-Experte« tragen.
Arjen Robben
Ohne Zweifel der am meisten gefeierte Spieler des Wochenendes. Robben sorgte mit zwei Treffern für den Sieg der Bayern gegen den SC Freiburg. Im Interview nach dem Spiel verriet Miraculix das Geheimnis des Bayern-Erfolges: »Wir spielen immer bis zum Ende.« Ein bisschen mehr von dieser Konzentration aufs Wesentliche hätte man auch der 11FREUNDE-Betriebsmannschaft beim 4+1‑Turnier am Wochenende in Hamburg gewünscht. Nach zwei Siegen und einer Niederlage in der Gruppenphase schaute sich das die Team das letzte Gruppenspiel der Gegner an und kam zwei Minuten vor Spielende zu dem Schluss, dass man die ganze Zeit die falsche Mannschaft angefeuert hatte. Diese hätte – angetrieben durch die Anfeuerungsrufe der 11FREUNDE – dann auch beinahe für deren Ausscheiden gesorgt. Die Lachnummer des Turniers.
Die Anruferin bei Radio Berlin
Eigentlich wollten sie gestern bei Radio Berlin über die Rückkehr von Michael Schumacher sprechen, doch eine ältere Dame wollte es damit nicht belassen. Zunächst drückte sie ziemlich mitfühlend ihre Bedenken um Schumis Gesundheit aus, um dann in einen längeren Monolog über Hertha BSC zu verfallen. Die Moderatorin wollte dazwischen funken, doch es half nicht. O‑Ton der Anruferin: »Schumi darf nicht sterben und Hertha muss wieder gewinnen.« Andersherum hätte es auch noch Sinn gemacht.
Angriff
Claudio Pizarro
Im 100. Spiel für Werder Bremen erzielte der Peruaner gegen Hoffenheim den 57. Treffer. Nun fehlen ihm nur noch fünf Tore, um den Rekord von Giovane Elber einzuholen: Der ehemalige Bayern- und Stuttgartstürmer ist mit 133 Hütten der erfolgreichste ausländische Spieler der Ligageschichte. Nebenbei spielen die zwei noch einen Wettbewerb um den glitschigsten Stürmer alle Zeiten aus: Während Elber sich vor und nach jedem Duschen Kokosöl ins Haar goß, schwört Pizarro auf Olivenöl pur – extra nativ, für den besonderen Glanz.
Lukas Podolski
Mainz-Präsident Harald Strutz hatte nicht viel lobende Worte für Lukas Podolski übrig. »Er erinnert mich an Boris Becker zu seinen schlechtesten Zeiten. Becker hat sich auch immer aus dem Rhythmus gebracht, wenn er zu viel gemeckert und seinen Schläger geschmissen hat.« Der Mann aus der Karnevalshochburg Mainz und ein Angriff auf den Prinzen aus Köln? Da ließ der Büttenreden-Konter aus der Domstadt nicht lange auf sich warten. Poldi: »Es ist doch schön, mit Becker verglichen zu werden. Herr Strutz soll sich um seine Spieler kümmern. Es kann sich ja nicht jeder so vorbildlich wie Bancé verhalten.« Wir warten dann auf Poldis Besenkammer-Geschichte.
Kevin Kuranyi
Investigatives Nachfragen, langes Recherchieren, Durchwühlen von Akten – doch endlich hat das ZDF-Sportstudio ans Licht gebracht, warum Kevin Kuranyi wieder so häufig trifft. Drei Gründe: 1. Er wohnt näher am Trainingsplatz. 2. Er hat die Haare kürzer. 3. Felix Magaths Ankunft. Also der Tipp an alle Stürmer von Hertha, doch einfach zum Friseur zu gehen und dann am Trainingsgelände zu campen. Nur das mit Felix Magath wird in näherer Zukunft nicht klappen.
Michael Preetz
Im Silberblick des Hertha-Managers bildeten sich nach dem gefühlten Abstieg gegen Nürnberg Kullertränen. Wir finden: Ein echter Mann muss auch mal Gefühle zeigen können! Auch wenn das Gefühl bei Preetz mit »vollkommenem Überfordertsein« am besten beschrieben ist. Denn der Manager-Novize wirkt in seinem ersten Job so souverän wie ein Achtjähriger, den man mal kurz an den Steuerknüppel einer Boeing 747 gelassen hat.
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